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Profil von Marty Robbins

  • Robbins, Marty
  • Sänger, Songwriter
  • 26.09.1925 - 08.12.1982
  • Todesursache: Herzinfarkt
USA
Robbins, Marty
Marty Robbins (* 26. September 1925 in Glendale, Arizona als Martin David Robinson; † 8. Dezember 1982 in Nashville, Tennessee) war ein US-amerikanischer Country-Sänger und Songwriter. In seiner dreißig Jahre dauernden Karriere hatte er zahlreiche Hits sowohl in den Country- als auch in den Pop-Charts, darunter auch sein bekanntester Song El Paso.

Leben

Anfänge

Prägend für Marty Robbins’ Kindheit war sein Großvater Bob Heckle, der als reisender „Wunderdoktor“ über einen großen Vorrat von Geschichten aus dem Wilden Westen verfügte. Auch die populären Westernfilme der dreißiger Jahre mit dem großen Star Gene Autry hatten es dem Jungen angetan. Er brach die Schule ab, arbeitete zeitweise auf der Ranch seines Bruders und kam als Hobo einige Male mit dem Gesetz in Konflikt. 1943 trat er in die US-Navy ein. Hier lernte er Gitarre spielen und schrieb erste Songs. Den Durchbruch seiner Lieder verdankte er seinem Vater, der ihn oft unterstützte und begleitete. Nach seiner Entlassung schlug er sich in seiner Heimatstadt Glendale mit Auftritten in der Clubszene und in lokalen Radiosendern durch. Seine Musik kam beim Publikum an, und so erhielt er bei einem in Phoenix beheimateten Fernsehsender eine eigene Show, den Western Caravan.

Karriere

1951 trat Little Jimmy Dickens in Robbins’ Fernsehshow auf und war von dem jungen Sänger beeindruckt. Er empfahl ihn an Columbia Records weiter, und nur wenige Monate später wurde ein Schallplattenvertrag abgeschlossen. Seine ersten beiden Singles waren nicht erfolgreich, aber I’ll Go on Alone erreichte im Januar 1953 Platz eins der Country-Charts. Robbins zog mit Frau und Kind nach Nashville und wurde Mitglied der Grand Ole Opry. Außerdem erhielt er eine Anstellung beim renommierten Acuff-Rose-Verlag. Es war die Zeit des musikalischen Umbruchs. Der Rock ’n’ Roll beherrschte die Szene und drängte die Country-Musik in den Hintergrund. Marty Robbins gehörte zu den wenigen, die flexibel genug waren, sich den neuen Verhältnissen anzupassen. Er coverte zunächst mit mäßigem Erfolg einige Rock-’n’-Roll-Titel und orientierte sich dann um in Richtung Popmusik. 1956 gelang ihm mit Singing the Blues ein weiterer Top-Hit, der sich dreizehn Wochen an der Spitze der Country-Charts halten konnte. Mit seiner übernächsten, von Mitch Miller produzierten Single, A White Sport Coat (and a Pink Carnation), gelang ihm 1957 der große Durchbruch. Der von ihm selbst verfasste Song, bei dem die Ray Conniff Singers mitwirkten, schaffte es an die Spitze der Country-Charts und bis auf Platz zwei der Pop-Hitparade. Robbins nahm noch einige weitere pop-orientierte Songs auf, bis ihm 1959 mit dem sentimentalen Westernsong El Paso sein größter Hit gelang. Das Stück hielt sich sechs Wochen an der Spitze der Country-Charts und brachte ihm 1961 einen Grammy ein. Es folgte ein gleichermaßen erfolgreiches Album, Gunfighter Ballads and Trail Songs, das von den Geschichten seines Großvaters inspiriert wurde. Robbins hatte damit seine Pop-Phase beendet und veröffentlichte in den folgenden Jahren überwiegend Western-Songs, oft mit Tex-Mex-Touch. Mit Hits wie Devil Woman, Don’t Worry oder Ruby Ann gelangen ihm weitere Nummer-eins-Hits. Gelegentlich unternahm er Ausflüge in die Hawaiimusik oder in den Jazz. In diesen Jahren übernahm er erstmals kleinere Rollen in Western-Filmen. 1962 begann er, Autorennen zu fahren, was bald zu seiner großen Leidenschaft wurde. Die Verkaufszahlen seiner Platten nahmen leicht ab, obwohl er weiterhin regelmäßig in den Top 10 vertreten war und einige Nummer-eins-Hits vorweisen konnte. Nach wie vor trat er jede Woche in der Opry auf. Hinzu kamen zahlreiche Stock-Car-Rennen. 1969 erlitt er einen schweren Herzinfarkt, den er aber ohne Folgen überstand. 1971 gewann er mit My Woman, My Woman, My Wife seinen zweiten Grammy. Es war eine Eigenart von Robbins, Songs mehrfach auf verschiedenen Alben zu veröffentlichen. So ist beispielsweise San Angelo sowohl auf More Gunfighter Ballads and Trail Songs als auch auf The Return of the Gunfighter und auf Bound for Old Mexico enthalten. 1972 verließ er nach zwanzig Jahren das Columbia-Label und wechselte zu Decca Records. Die Erfolge blieben hier aber aus, so dass er nach drei Jahren zu seinem alten Label zurückkehrte. Fast sofort hatte er mit El Paso City und Among My Souvenirs seine nächsten Nummer-1-Hits. 1974 wurde er in die Nashville Songwriters Hall of Fame aufgenommen.

Späteres Leben und Tod

Ebenfalls 1974 hatte er einen schweren Rennunfall, der ihm mehrere Knochenbrüche einbrachte. 1981 erlitt er einen zweiten Herzinfarkt. Im Laufe der Jahre ließ seine Popularität nach. Eine neue Generation von Musikern hatte sich in den Vordergrund gespielt. Robbins konzentrierte sich nun mehr auf das Filmgeschäft und übernahm außerdem die Hauptrolle in einer Fernsehserie. 1982 wurde er in die Country Music Hall of Fame aufgenommen. Im Dezember desselben Jahres starb er in Nashville an einem weiteren Herzinfarkt. In einer dreißig Jahre andauernden Karriere, die neben Nordamerika auch Europa umfasste, erzielte Robbins 94 Hitparadenerfolge, darunter 17 Nummer-eins-Hits in den Country-Charts.

Privates

Robbins heiratete 1948 Marizona „Mari“ Baldwin (1930–2001). Aus der Ehe gingen die beiden Kinder Ronny (* 1949) und Janet (* 1959) hervor, die beide ebenfalls als Sänger aktiv sind.

Diskografie

Studioalben

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar Weitere Studioalben 1956: Rock’n Roll’n Robbins 1957: The Song of Robbins 1957: Songs of the Islands 1958: Marty Robbins 1961: Just a Little Sentimental 1962: Marty After Midnight 1962: Portrait of Marty 1963: Hawaii’s Calling Me 1964: Island Woman 1965: Turn the Lights Down Low 1966: Saddle Tramp 1968: The Bend in the River 1969: Singing the Blues 1970: Story of My Life 1970: El Paso 1971: From the Heart 1971: The World 1972: Own Favorites 1975: Two Gun Daddy 1980: With Love 1981: Everything I’ve Always Wanted

Kompilationen

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

Singles

Weitere Lieder

Filmografie

Filme

1957: Sheriff Brown räumt auf (The Badge of Marshal Brennan) 1957: Die Plünderer von Texas (Raiders of Old California) 1960: Country Music Jubilee 1961: Buffalo Gun 1964: The Ballad of a Gunfighter 1969: From Nashville with Music 1973: Guns of a Stranger 1982: Honkytonk Man

Serien/TV-Shows

1965–1966: The Drifter 1977: Spotlight

Literatur

Melvin Shestack: The Country Music Encyclopaedia. Omnibus Press, London / New York / Sydney 1977, S. 233–235.

Einzelnachweise

Weblinks

Offizielle Website Marty Robbins bei IMDb
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Robbins, Marty aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.